Im Bild zu sehen sind die Veranstalter:innen der Lesung mit Georgine Kellermann im Landestheater Vorarlberg, von links nach rechts: Christian Rüscher, Stadtbücherei Bregenz; Carina Ebenhoch, Leiterin der Dienststelle Frauen, Gleichstellung, LGBTIQ+ und Integration der Landeshaupstadt Bregenz; Stefan Becker, Koordinator für LGBTIQ+ Angelegenheiten der Landeshauptsadt Bregenz, Autorin Georgine Kellermann, Vizebürgermeisterin Sandra Schoch sowie Intendantin Stephanie Gräve.
© Stadt Bregenz

Georgine Kellermann – "Der lange Weg zu mir selbst"

Über 60 Zuhörer:innen kamen am 12. Oktober 2024 ins Foyer des Landestheater Vorarlberg, um die Lesung von Georgine Kellermann mitzuerleben. Die Journalistin und Buchautorin stellte ihr Buch „Der lange Weg zu mir selbst – Meine Befreiung als trans* Frau nach über 60 Jahren“ vor.

Georgine Kellermann zog das interessierte Publikum rasch in den Bann ihrer Lebensgeschichte und ihres persönlichen und beruflichen Entwicklungswegs. Nahbar und ohne zu Beschönigen berichtete sie von den Erlebnissen ihrer Entwicklung von Georg zu Georgine.

Als Georg Kellermann machte sie Karriere beim WDR Karriere, war als Korrespondent in Paris und Washington tätig und wurde schließlich Studioleiter in Bonn, Duisburg und Essen. Und sie führte beruflich über vier Jahrzehnte ein Doppelleben, denn privat lebte Georgine Kellermann schon lange als Frau: Sie fuhr in Pumps mit dem Auto bis in die Tiefgarage und war im Büro dann wieder Georg. Ihr Coming Out plante sie erst für den Tag ihrer Pensionierung. Sie sorgte sich, man würde sie in der Branche nicht mehr ernst nehmen. Doch alles kam anders. 2019, auf dem Weg in den Urlaub, machte sie von einer Minute auf die andere Schluss mit dem Versteckspiel. Sie outete sich als Frau. Seitdem kämpft sie für mehr Toleranz, Sichtbarkeit und Normalität in unserer Gesellschaft.

Zu Beginn des Abends berichtete Stefan Becker, Koordinator für LGBTIQ+ Angelegenheiten der Landeshauptstadt Bregenz, über aktuelle Zahlen aus dem Personenstandsregister. Bereits 25 Bregenzer Bürger:innen haben seit der Einführung des Antragsrechts auf Änderung des Geschlechtseintrags 2019 Gebrauch davon gemacht. Mehrheitlich waren es Menschen in der Altersstufe von 20 bis 30 Jahren. Aber auch jüngere oder ältere Bürger:innen wurden vorstellig. Informations- und Anlaufstelle für Anträge zur Änderung des Geschlechtseintrags ist das Standesamt der Landeshauptstadt Bregenz.

Den Impuls für die Lesung in Bregenz setzte Vizebürgermeisterin Sandra Schoch. Sie steht bereits längere Zeit mit Georgine Kellermann in Verbindung. Für Bregenz skizzierte sie die Haltung und das Engagement der Landeshauptstadt für eine offene, vielfaltsorientierte und diskriminierungsfreie Stadtgesellschaft.

Bei der Veranstaltung kooperierten der Fachbereich LGBTIQ+ der Landeshauptstadt Bregenz, das Landestheater Vorarlberg und die Stadtbücherei Bregenz.

Flyer Lesung Georgine Kellermann

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