Stadtwappen

Am 24. Februar 1529 erhielt die Stadt Bregenz von ihrem Stadtherrn König Ferdinand ein Wappen verliehen. Die Urkunde führt aus, dass es sich bei dem Wappen um das der alten Grafen von Bregenz, der so genannten Ulriche, handle.

Das Aussehen des Wappens wird folgendermaßen beschrieben: “...welher wie ain fechwamblein kurschen geformiert und darinnen vom grundt in dermitte hinauf bis in das obertail desselben schildts ain weisse strassen ist, nacheinander uber sich steendt drew schwartze hermleinschwentzlein...“ Die Schild fläche ist also ganz mit Pelz überzogen, mit „Fech”. Feh besteht aus dem Bauch- und Rückenfell des grauen Eichhörnchens.

In unserem Fall ist es „kurschen geformiert”, das heißt in einzelnen Fellen zu einer Art Schuppenpelz zusammengesetzt. Der Pfahl, die „weisse strassen” in der Mitte, ist aus dem Winterfell des Hermelins, wie uns die drei schwarzen Hermelinschwänzchen zeigen. Davon leiten sich die Farben der Stadt ab: schwarz und weiß.

Die Ulriche, die Vorgänger der Montforter als Grafen von Bregenz, haben vermutlich überhaupt kein Wappen geführt. Als die Ulriche um 1150 im Mannesstamm ausgestorben waren, kamen die Wappen gerade auf. 

Sie sollten dazu dienen, dass die schwer gepanzerten Kämpfer Freund und Feind voneinander unterscheiden konnten. Und genau diesen Zweck erfüllte das farblich verhältnismäßig blasse Bregenzer Wappen nicht. Das Bregenzer Wappen, erstmals 1340 dargestellt, dürften die Grafen von Montfort erfunden haben, um auf ihre vornehme Abkunft von den Ulrichen hinzuweisen. Den Bregenzern konnte das egal sein. Gewiss waren sie stolz, dieses „uralte“ Grafenwappen zu führen. Dass die Hermelinschwänzchen später als Rossschweife, Blutegel, Fischlein oder Feldrüben missverstanden wurden, war leicht zu verkraften.