Wärme aus Biomasse
Am 21. Oktober fand im Bereich des Kiesparkplatzes beim Johann-Jörg-Weg in Bregenz der offizielle Spatenstich für den Bau des Biomasse-Heizkraftwerks Rieden statt. Mit dabei waren neben Bürgermeister Michael Ritsch, Umweltstadtrat Heribert Hehle und Stadtwerke-Geschäftsführer Wolfgang Winkler auch Vertreter der bauausführenden Firmen und andere.
Die neue Anlage, die die Stadtwerke Bregenz GmbH – sie gehört zu 100 % der Stadt – errichtet, kostet rund 1,3 Millionen Euro. Sie soll schon im kommenden Frühjahr fertiggestellt sein und in Betrieb gehen. Als Biomasse werden Hackschnitzel verwendet, wobei der Bedarf bei jährlich ca. 2.600 srm (Schüttraummeter) liegt. Die Leistung der Kesselanlage beträgt rund 500 kW. Damit können in etwa 1,5 Millionen kWh erzeugt werden. Die jährliche CO2-Einsparung liegt bei ca. 460 Tonnen.
Auch die Abnehmer der produzierten Energie stehen fest. Mit einer Leitungslänge von ca. 80 m werden die Schule Rieden samt Sporthalle sowie die Handelsakademie und Handelsschule mit Wärme für die Gebäudeheizung und die Warmwasseraufbereitung versorgt. In einer weiteren Ausbaustufe ist dann die Installation eines zweiten Heizkessels geplant. Der alte Gaskessel in der Schule Rieden bleibt vorerst bestehen. Er dient zur Spitzenlastabdeckung bzw. als redundantes Heizsystem, um eine möglichst hohe Versorgungssicherheit zu gewährleisten.
Bregenz hat sich erst kürzlich zu einer Klima- und Energiestrategie bekannt, derzufolge die Energieversorgung der Stadtverwaltung, aber auch jene der 100 %-Töchter bis 2030 klimaneutral sein soll. Dafür sollen die CO2-Emissionen aus dem Strom- und Wärmeverbrauch von Anlagen und Fuhrparks bis zum Ende dieses Jahrzehnts bilanziell auf null sinken. Dieses Vorhaben gelingt nur, wenn bestehende Gebäude thermisch saniert werden, die eingesetzte Energie komplett erneuerbar ist, Autos auf alternative Antriebe umgestellt und eben auch Projekte wie das neue Biomasse-Heizkraftwerk realisiert werden.