Klima- und Energiestrategie
Im März dieses Jahres hat die Landeshauptstadt Bregenz den „Klimanotstand“ ausgerufen und damit bekundet, dass das bisherige Vorgehen gegen den Klimawandel nicht ausreicht, um die Pariser Ziele von 2015 zu erreichen. Ihnenzufolge soll die Erderwärmung – verglichen mit der vorindustriellen Zeit – deutlich weniger als 2°C betragen. In dem Beschluss vom Frühjahr bekennen sich die Stadtverwaltung und die Tochtergesellschaften Stadtwerke und Kongresskultur zu einer klimaneutralen Energieversorgung bis 2030. Erreicht wird das, wenn es gelingt, die CO2-Emissionen aus dem Strom- und Wärmeverbrauch eigener Anlagen und Gebäude sowie jene des eigenen Fuhrparks bis zum Ende dieses Jahrzehnts bilanziell auf null zu senken.
Am 14. Oktober hat die Stadtvertretung jetzt mit der Klima- und Energiestrategie 2030 Teilziele und erste Maßnahmen in sechs Handlungsfeldern festgelegt. Demnach wollen die Stadt und ihre Betriebe unter anderem die thermische Sanierung ihres Gebäudebestandes forcieren. Gleichzeitig soll die Versorgung bis 2030 nur noch mit Energie erfolgen, die zu 100 % erneuerbar ist. Auch eine nachhaltige Beschaffung sowie die Umrüstung des Fuhrparks auf alternative Antriebe gehört dazu.
Ein konkretes Umsetzungsprojekt wird der Bau des Biomasse-Heizkraftwerks Rieden sein, das durch die Verbrennung von Hackschnitzeln in einer ersten Ausbaustufe rund 500 kW Energie liefert. Der Spatenstich dazu erfolgt noch diesen Oktober. Nach Fertigstellung im Frühjahr 2022 sollen dann Heizung und Warmwasseraufbereitung in der Schule Rieden inklusive Sporthalle sowie in der Handelsakademie und Handelsschule großteils auf diesem Weg erfolgen. Darüber hinaus will die Stadt laufend weitere Projekte entwickeln, mit denen der Ausstoß von Treibhausgasen nachweislich massiv verringert werden kann.
Natürlich beinhaltet die Strategie auch gesamtstädtische Ziele. Dazu zählen die Versorgung der Bevölkerung mit erneuerbarer Energie durch Biomasse, aber auch durch die Nutzung von Seewasser und industrieller Abwärme oder durch den Ausbau von Fotovoltaik-Anlagen. Ebenso steht der weitgehende Umstieg auf sanfte Mobilität auf der Agenda.
„Die Klimakrise ist die drängendste Frage unserer Zeit. Auch wir von der Landeshauptstadt Bregenz wollen und müssen unseren Beitrag für den Klimaschutz leisten. Es freut mich, dass wir den Beschluss für diese wichtige Maßnahme zur Klimaneutralität bis 2030 in so breiter Zustimmung fassen konnten. Besonders danken möchte ich Mobilitätsstadtrat Robert Pockenauer, der die Klima- und Energiestrategie gemeinsam mit den Grünen und der Volkspartei gut ausverhandelt hat“, freute sich Bürgermeister Michael Ritsch in einer ersten Reaktion.
Und Umwelt-Stadtrat Heribert Hehle meinte dazu: „Ich freue mich sehr, dass wir durch den Beschluss dieser ambitionierten Klima- und Energiestrategie in der Umsetzung der Pariser Klimaziele einen großen Schritt weiter gekommen sind. Aus meiner Sicht ist es essentiell, dass wir hier erfolgreich sind, denn nur so können wir unseren Beitrag zur Entschärfung der Klimakrise leisten. Ich bedanke mich bei allen, die zum Entstehen der Strategie beigetragen haben.“
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