Das Bild zeigt das damalige Gesundheitsamt in Bregenz von außen.
© Stadtarchiv Bregenz

Führung: Gestapo und Gesundheitsamt – Verfolgung im nationalsozialistischen Bregenz

Die Landeshauptstadt Bregenz lädt am Samstag, 9. November 2024, alle Interessierten zu einer Führung im Rahmen der Enthüllung der Bregenzer Stolpersteine ein. Die Führung startet um 10 Uhr beim Brunnen am Leutbühel und thematisiert Verfolgung in Bregenz während der NS-Zeit.

In Bregenz waren während der NS-Zeit zwei Institutionen maßgeblich an Verfolgungen beteiligt:

Die Zentrale der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) befand sich in der Römerstraße 7. Dort wurden Deserteure, Flüchtende, Zwangsarbeiter:innen, politische Gegner:innen der Nationalsozialisten und Einheimische, die sich kritisch über das Regime oder den Krieg äußerten, verhört und gefoltert. 

In der Seestraße 1 (damals Planettastraße 1) befand ich das Gesundheitsamt des Landratsamts Bregenz. Das Bregenzer Gesundheitsamt war das „bürokratische Zentrum des eugenischen Rassismus“ im Landkreis (Bezirk) Bregenz. Auf Betreiben des Gesundheitsamtes und dessen Leiter Dr. Theodor Leubner wurden viele Personen entmündigt, zwangssterilisiert oder kamen in psychiatrische „Heil- und Pflegeanstalten“ sowie in Arbeitshäuser für Trinker und „Arbeitsscheue“. Auch Neugeborene und Kleinkinder mit Behinderungen oder schweren Erkrankungen waren nicht von den gesundheitspolitischen Verfolgungsmaßnahmen sicher.

Die Führung findet am Samstag, 9. November 2024, statt und startet um 10 Uhr beim Brunnen am Leutbühel. Die Teilnahme ist kostenlos. Das Ende der Führung ist für 11 Uhr anberaumt.

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