Mehr Grün anstelle von Kies auf den Friedhöfen
Die Stadt will in den nächsten fünf Jahren – vorbehaltlich der jeweiligen Budgetbeschlüsse – insgesamt rund 300.000 Euro in die Begrünung der städtischen Friedhöfe investieren. Das geht aus einem Stadtratsbeschluss vom 11. April hervor, wie Bürgermeister Michael Ritsch nach der Sitzung berichtete.
Das Problem ist hinlänglich bekannt. Die Friedhöfe der Stadt bestehen zu einem guten Teil aus Kiesflächen. Weil man aus Gründen des Naturschutzes auf die Bekämpfung von Unkraut mittels Herbiziden verzichtet, sprießt Letzteres dort alljährlich im Übermaß. Die ausschließlich mechanische Entfernung ist zu zeitintensiv. Aus diesem Grund hat die Stadtgärtnerei ein Begrünungskonzept entwickelt und in den beiden Vorjahren im Rahmen eines Pilotprojektes zwei Referenzfelder auf den Friedhöfen Mariahilf bzw. St. Gallus angelegt. Die dortigen Versuche mit einem pflegeleichten, begehbarer Trittrasen aus einer Saatgutmischung zeigten Erfolge, sodass das Vorhaben jetzt großflächiger ausgerollt werden kann. Die Stadt will die Gestaltungsmaßnahmen auch dazu nutzen, jene Bodenplatten zu entfernen, mit denen manche Ruhestätten eingefasst sind. Erdbewegungen durch wiederholtes Öffnen und Schließen von Gräbern führen immer wieder dazu, dass „Stolperfallen“ mit Verletzungsgefahr entstehen.
„Der Erfolg des Pilotprojekts veranlasst uns, die Begrünung heuer und in den nächsten Jahren fortzusetzen. Rasenflächen lassen das Wasser langsamer verdunsten, kühlen die Umgebung besser ab und tragen daher deutlich besser zu einem angenehmen Klima bei. Sie brauchen aber nach dem Ansäen viele Wochen, bis sie ihre flächige, teppichartige Endform erreicht haben, und müssen da und dort vielleicht auch nachbearbeitet werden. Ich bitte daher alle Friedhofsbesucher:innen um etwas Geduld“, meinte Bürgermeister Michael Ritsch.
Der für Liegenschaften und Friedhöfe zuständige Stadtrat Florian Rainer sagte: „Aus Umweltschutzgründen ist die ‚chemische Keule‘ gegen Unkraut ein No-Go. Dazu kommt, das die großflächigen Kieswüsten gerade im Sommer Hitzeflächen sind. Die Begrünung ist daher aus meiner Sicht der einzig richtige Weg, um die Attraktivität und Aufenthaltsqualität auf unseren Friedhöfen zu verbessern. Freilich dauert das eine Weile, weshalb es auch die Kooperation der Bürger:innen braucht.“
Medien
- © Stadt Bregenz (4 MB)