Landbus soll Ober- und Innenstadt besser verbinden
Seit dem Inkrafttreten der vorarlbergweit größten Fußgängerzone am 1. Juli 2022 in Bregenz gibt es neben den mehrheitlich positiven Äußerungen auch Kritik – insbesondere aus der Oberstadt, deren Bewohner:innen mit ihren Autos einen zwei Kilometer langen Umweg in die Innenstadt machen müssen. Deshalb will die Stadt jetzt so schnell wie möglich ein Pilotprojekt umsetzen, nämlich ein öffentliches Verkehrsmittel im Einstundentakt. Das teilte Bürgermeister Michael Ritsch nach der Stadtratssitzung am 24. Jänner mit, in der ein entsprechender Beschluss gefasst wurde.
Konkret geht es um die Landbuslinie L119, die schon jetzt mit einem gelben Kleinbus zwischen Bahnhof und Landeskrankenhaus pendelt, künftig darüber hinaus aber auch den Ehregutaplatz in der Oberstadt anfahren wird. Eine Testfahrt hat gezeigt, dass das durch eine zeitlich marginale Umleitung möglich ist. Eine solche ÖPNV-Variante zur besseren Verbindung der Oberstadt mit der Kernzone gab es bereits 2014, wurde damals aber aufgrund der zu geringen Fahrgastzahlen wieder eingestellt. Auch die aktuelle Änderung wird bis zum Fahrplanwechsel im Dezember 2023 evaluiert, damit entschieden werden kann, ob die Idee Bestand hat.
Bürgermeister Michael Ritsch: „Ich bin überzeugt davon, dass die Erweiterung der Fußgängerzone in puncto ‚Verkehrsberuhigung und Aufenthaltsqualität‘ die richtige Entscheidung war und dass sich die meisten in ein paar Jahren eine Bregenzer Innenstadt ohne die neu hinzugewonnenen Lebensräume gar nicht mehr vorstellen können. Freilich kann man es nicht allen recht machen, die Politik ist aber verpflichtet, auch für Menschen, die sich benachteiligt sehen, eine gangbare Problemlösung zu suchen. Ich denke, dass die probeweise Landbusumleitung ein guter Ansatz ist.“
Das sieht auch Mobilitätsstadtrat Robert Pockenauer so: „Bregenz wurde bereits letzten Dezember zur ‚Radfreundlichen Gemeinde‘ ernannt. Der öffentliche Nahverkehrsbus in die Oberstadt, der in wenigen Wochen startet, ist ein weiterer Schritt vom motorisierten Individualverkehr zur klimaschonenden Mobilität. Und wir bieten den Menschen dieses Quartiers damit eine bequeme und kostengünstige Anbindung an das Stadtzentrum mit seinen vielen Geschäften und Einrichtungen. Ich bin überzeugt davon, dass sich dieser Versuch lohnt.“