Biotop wird auch 2023 unter die Lupe genommen
Das 120 Hektar große Naturschutzgebiet am Mehrerauer Seeufer und an der Bregenzerach-Mündung ist mit Blick auf Flora und Fauna eine vielfältige Landschaft mit Kiesufern, Auwäldern, Streuwiesen und vielen Tierarten. Außerdem ist das Biotop ein wichtiger Naherholungsraum für die Menschen. Aus den genannten Gründen werden die natürlichen Vorgänge in der Zone Jahr für Jahr genau beobachtet. Das ist auch 2023 der Fall.
Wie Bürgermeister Michael Ritsch nach der Stadtratssitzung am 28. Februar berichtete, wolle man wie schon in der Vergangenheit – vorbehaltlich einer Kostenteilung mit dem Land – erneut das Umweltbüro Grabher mit dem Monitoring beauftragen. Die Kosten belaufen sich auf 11.340 Euro brutto. „Bregenz kann sich glücklich schätzen, auf mehreren Kilometern Länge einen freien Zugang zum Seeufer zu haben. Das findet man am Bodensee sonst nirgends. Das Freizeitverhalten der Menschen in dieser tollen Naherholungszone hat aber großen Einfluss auf alles, was am Ufer lebt und wächst. Ich kann daher nur an alle Gäste appellieren, das einzigartige ‚Naturschutzgebiet ohne Zaun‘ besonnen und regelkonform zu nutzen“, sagte der Bürgermeister.
Das beauftragte Umweltbüro wird unter anderem die Verbreitung des Bodenseevergissmeinnichts (Myosotis rehsteineri) untersuchen, das bis vor Kurzem als vom Aussterben bedroht galt. Zwischenzeitlich hat sich die Population durch diverse Maßnahmen erholt, zu denen die Aufzucht und Ansiedelung durch die Bregenzer Stadtgärtnerei, die Wiederherstellung stabiler Flachufer und dergleichen zählen. Daneben sollen Anzahl und Größe der Horste der ebenfalls gefährdeten Strandschmiele dokumentiert werden. Gleichzeitig will man die Vegetationsdynamik in den Streuwiesen genau beobachten. Insbesondere sollen die sogenannten „Neophyten“, also bislang gebietsfremde Pflanzen, erfasst werden. Zudem werden instabile Kieswälle in der Nähe des Wocherhafens und des Suppersbaches mittels GPS-Vermessung mit einer Genauigkeit von 10 cm kartografiert. Und schließlich ist das Augenmerk des Umweltbüros auf die Tierwelt gerichtet, zum Beispiel auf den Biber, der in Vorarlberg jahrhundertelang als ausgerottet galt, sich seit ein paar Jahren aber wieder an der Bregenzerachmündung angesiedelt hat.
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