Frauenpreis für Eva Fahlbusch von „Vindex“
Im Februar hat die Landeshauptstadt Bregenz erstmals den Agathe-Fessler-Frauenpreis ausgeschrieben. Nominiert werden konnten Frauen mit besonderen beruflichen oder ehrenamtlichen Leistungen, mit beispielgebendem Wirken für die Chancengleichheit von Frauen oder mit nachweisbaren Erfolgen in gesellschaftlichen Bereichen, die für das weibliche Geschlecht bislang untypisch sind. Die nominierten Frauen mussten in Bregenz wirken, wohnen oder geboren sein.
Von privater Seite sowie von verschiedenen Organisationen wurden insgesamt 33 Frauen auf die Nominierungsliste gesetzt. Nach der Jury-Entscheidung vor wenigen Tagen kam es am 4. März im Marienheim in Bregenz zur offiziellen Verleihung der Auszeichnung. Sie ging an Eva Fahlbusch vom Verein „Vindex – Schutz & Asyl“.
Eva Fahlbusch (62) wurde in Deutschland geboren und absolvierte dort zunächst eine Ausbildung als Tischlerin. Später bildete sie sich zur „Systemischen Familientherapeutin“ weiter und war in verschiedene Sozialprojekte eingebunden. 2007 führte sie ihr Lebensweg nach Vorarlberg, wo sie bei den Einrichtungen DOWAS und INTEGRA in der betrieblichen Sozialarbeit tätig war. Fahlbusch ist Mitbegründerin der „Vorarlberger Armutskonferenz“ und der „Vorarlberger Plattform für Menschenrechte“. Auf dem Gebiet der Flüchtlingsbetreuung ist sie seit 2010 aktiv. 2013 gründete sie schließlich zusammen mit tschetschenischen Flüchtlingen den Verein „Vindex – Schutz & Asyl“, dem sie seither als Geschäftsführerin vorsteht. In dieser Funktion setzt sie sich – u. a. durch Beratung, Vorträge und die Organisation von themenbezogenen Veranstaltungen – dafür ein, dass Menschen auf der Flucht sowie in länger anhaltenden Asylverfahren ein menschenwürdiges Leben in Vorarlberg führen können.
„Mit dem Agathe-Fessler-Frauenpreis stellen wir besondere Frauen unserer Gesellschaft in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Das ist wichtig und oftmals lang überfällig. Ich gratuliere Eva Fahlbusch zum Gewinn des Frauenpreises von ganzem Herzen und danke ihr aufrichtig für ihr jahrelanges Engagement für die Ärmsten und Schwächsten in unserer Gesellschaft“, freut sich der Bregenzer Bürgermeister für die Preisverleihung an Eva Fahlbusch.
Vizebürgermeisterin Sandra Schoch meinte dazu: „Mit Eva Fahlbusch wird eine Frau gewürdigt, die viele hervorstechende Stärken in einer Person vereint. Dazu gehören ihre Ausdauer, ihr stetes Ankämpfen gegen widrige Rahmenbedingungen, ihr hohes Frustrationspotenzial und ihr unermüdliches Engagement für Menschen in existenziell und emotional schwierigen Lebenssituationen. Die Situation in der Ukraine zeigt uns allen: Diese Haltung ist wichtiger denn je.”
Benannt wurde der neue Preis, der fortan regelmäßig vergeben werden soll, nach Agathe Fessler, die 1905 mit dem Marienheim in Bregenz ein Asyl für stellenlose junge Frauen einrichtete und als Begründerin der modernen Sozialarbeit in Vorarlberg gilt.
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