Bürgermeister Michael Ritsch: Die ersten 100 Tage – Bilanz und Ausblick auf kommende Projekte

Am 10. Februar 2021 zieht Neu-Bürgermeister Michael Ritsch Bilanz und gibt einen Ausblick auf anstehende und geplante Projekte in der Landeshauptstadt Bregenz.

Von der Wahl bis zur Angelobung 
Am 13. September 2020 fanden in Vorarlberg Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen statt. In der Landeshauptstadt Bregenz kam es zu einer Direktwahl, bei der der amtierende Bürgermeister Markus Linhart 43,21% der abgegebenen gültigen Stimmen und der zweitplatzierte Kandidat Michael Ritsch 34,9% der Stimmen erreichte.

Für den 27. September 2020 wurde daher eine Stichwahl zwischen den beiden stimmenstärksten Kandidaten anberaumt. Dabei gelang es Michael Ritsch, sich mit 51,67% durchzusetzen. Seither ist er der neu gewählte Bürgermeister der Landeshauptstadt Bregenz.

Bereits einen Tag nach der Wahl starteten Gespräche mit allen am 13. September in die Bregenzer Stadtvertretung gewählten Fraktionen – beginnend mit der stimmenstärksten Partei. Michael Ritsch betonte von Anfang an, dass er zum ersten Mal in der Geschichte der Landes­hauptstadt keine Koalition mit einer anderen Partei eingehen werde, sondern im „Spiel der freien Kräfte“ einen neuen Weg einschlagen wolle.

Die einzelnen Ressorts der Stadträtinnen und Stadträte wurden nicht aus parteitaktischem Kalkül vergeben, sondern mit allen Betreffenden mit dem Blick auf die Kompetenzen und Erfahrungen der handelnden Personen vereinbart. Auch den Freiheitlichen und den NEOS, die aufgrund des Wahlergebnisses selbst keine Stadtratsmandate erlangten, wurden großzügige Zugeständnisse gemacht. So verzichtete das Team Bregenz von Bürgermeister Michael Ritsch beispielsweise auf einen Sitz im Hafenausschuss, sodass fortan die Bregenzer FPÖ dort den Vorsitz innehat. Auch der Vorsitz des Prüfungsausschusses wurde an die Fraktion NEOS plus abgetreten – ein Schritt des neuen Bürgermeisters, zu dem er keineswegs verpflichtet gewesen wäre. Vielmehr war sein Wunsch nach Einbindung aller Fraktionen der Stadtvertretung im Sinne der Transparenz und des Miteinanders der entscheidende Beweggrund für sein offenes Handeln.

Angelobung
Nachdem sich Michael Ritsch von seiner zwischenzeitlichen Corona-Erkrankung erholt hatte, wurde er im Rahmen der konstituierenden Stadtvertretungssitzung am 2. November 2020 von Bezirkshauptmann Dr. Elmar Zech als neunter Bürgermeister von Bregenz in der Zweiten Republik angelobt. In seiner Antrittsrede versprach er eine umfassende Strukturreform in der Bregenzer Stadtverwaltung. Gleichzeitig betonte er die Wichtigkeit anstehender großer Projekte. Besonders im Fokus stand dabei das Projekt „Bregenz Mitte“, das von Michael Ritsch neu angedacht worden und wohl auch einer der Gründe für seinen Wahlsieg war.

Darüber hinaus betonte Michael Ritsch bei seiner Inauguration, dass ihm die konstruktive Zusammenarbeit mit allen Vertreterinnen und Vertretern der Stadtpolitik am Herzen liege, unabhängig von irgendwelchen Parteicouleurs. Ihm gehe es letztlich um vernünftige und nachhaltige Politik im Sinne der Sache.

Beginn der Regierungsarbeit
Die Arbeit des neuen Bürgermeisters nahm von Anfang an in einer atemberaubenden Geschwindigkeit Fahrt auf. Angesichts der angespannten Situation rund um die Corona-Krise, die nicht nur gesundheitliche, sondern auch wirtschaftliche und soziale Folgen mit sich zieht, gelang es der neuen Stadtregierung bereits in der ersten Woche ihrer Amtstätigkeit, einige Unterstützungspakete für die Bregenzer Gastronomie, für Marktstandbetreiber/-innen und Sportvereine zu schnüren.

Auch im Zeichen des Klimaschutzes setzt der neue Bürgermeister neue Akzente. So wurde das Dienstfahrzeug des ehemaligen Bürgermeisters, eine 5er-BMW-Limousine, zwischenzeitlich erfolgreich verkauft und gegen ein Elektroauto der Marke VW getauscht. Darüber hinaus lud der Bürgermeister Klimaaktivistinnen und -aktivitsten der Organisationen „Fridays for Future“ und „Parents for Future“ zu sich ins Rathaus ein. Hier suchte er in einem ersten Arbeitsgespräch nach neuen Lösungswegen für den Klimaschutz in der Landeshauptstadt.

Eine große Reform in puncto „Bürgernähe“ war und ist die Installierung sogenannter Stadt­teilvertreter/-innen, die in ihren Stadtteilen politische Ansprechpartner/-innen für die Anliegen der Bevölkerung sein sollen.

Strukturreform der Landeshauptstadt
Wie versprochen, begann Michael Ritsch schon kurze Zeit nach seiner Amtseinführung mit der Planung seiner Strukturreform in der städtischen Verwaltung. Diese Strukturreform steht ganz im Zeichen von Bürgerkontakt und -service. So sollen Bürgeranliegen künftig unbürokratischer und damit besser bearbeitet werden. Die Bürger/-innen sollen verstärkt in den Mittelpunkt der Verwaltungstätigkeit rücken. Die Schwerpunkte „Barrierefreiheit“ und „Digitalisierung“ genießen dabei ein ganz besonderes Augenmerk.

Maßgeblich dazu beitragen soll die Dienststelle Personal, die bereits zu einer umfangreicheren Abteilung mit der Bezeichnung „Personalservice und Entwicklung“ ausgebaut wurde. Um die Anliegen der rund 700 Bediensteten der Stadt, aber auch um Talenteförderung und Weiterbildungsmöglichkeiten kümmert sich ein professionelles Team unter der Leitung von Doris Pfeiffer.

Die Strukturreform beinhaltet aber auch die Schaffung neuer Abteilungen, die für die Herausforderungen der Zukunft ein unverzichtbarer Motor sein werden. So wurde die Leitung einer gänzlich neuen Abteilung für Stadtentwicklung und Mobilitätsservice ausgeschrieben, deren Aufgabe es sein wird, neue Ideen und Inputs für praktische und umweltverträgliche Lösungen in den Bereichen Verkehr und Mobilität zu entwickeln und zu bearbeiten.

Neben der bereits erfolgten Neubesetzung der Stadtamtsdirektion durch den Vorarlberger Volksanwalts Mag. Florian Bachmayr-Heyda wurde mit Mag. Judith Reichart auch die Leitung der Abteilung Kulturservice und Musikschulen neu besetzt. Durch die erfahrene Kunsthistorikerin, die selbst über zehn Jahre Bregenzer Kulturstadträtin war, kann es der Landeshauptstadt gelingen, neue Akzente in den Bereichen Kunst und Kultur zu setzen – zuletzt durch den Beschluss der Stadtvertretung für Stipendien an freischaffende Künstler/-innen in den Bereichen bildende Kunst, Musik, Literatur, Tanz, Theater, Vermittlung, Kulturmanagement und Kulturtheorie. Der Bürgermeister freut sich bereits auf die Zusammenarbeit mit dem neuen Stadtamtsdirektor und betont, dass die Kooperation mit der Kulturserviceleiterin eine ausgesprochen gute sei.

Budget für das Jahr 2021
Bereits am 21. Dezember 2020 beschloss die Bregenzer Stadtvertretung mit einer überwältigenden Mehrheit von 34 zu zwei Stimmen den Voranschlag und damit das Arbeitsprogramm für das Jahr 2021. Es zeichnet sich neben diversen COVID-19-bedingten Änderungen bei den budgetären Kennzahlen vor allem durch ein hohes Investitionsvolumen aus. Es liegt bei 30,15 Millionen Euro und damit mehr als 60% über der Vergleichszahl für 2020.

Die größten Projekte der Stadt sind neben der Baustufe III beim Festspielhaus der weitere Ausbau der Pipeline und der Neubau des Bregenzer Hallenbades. Ebenfalls geplant sind groß angelegte Investitionen in die Kinderbetreuung. So zum Beispiel steht die Umgestaltung der ehemaligen Volksschule Rieden in ein Kinder- und Familienhaus auf dem Programm.

Auch der notwendige Ausbau des ARA-Notüberlaufs – eine überaus wichtige Hochwasser­schutz-Maßnahme – ist ein bedeutender Investitionsfaktor. Endlich wieder fortgesetzt werden soll die Quartiersentwicklung Leutbühel. Mit der Neugestaltung der Hypo-Passage bekommt Bregenz einen attraktiven Ausweichbahnhof. Einzigartig ist auch der Familienbonus, der Eltern ab Herbst die Kinderbetreuung finanziell erleichtern soll. Und gesellschaftspolitisch wird mit der Schaffung einer neuen Dienststelle für Frauen, Gleichbehandlung und LGBTIQ+ ein wichtiger Schritt in Sachen Diversität gesetzt.

Baustufe III beim Festspielhaus
Das Festspielhaus wurde in den Jahren 1978 bis 1980 errichtet und stand seither vor der Herausforderung, dass sich nicht nur die künstlerischen, sondern auch die technischen, funktionellen und wirtschaftlichen Anforderungen an den Betrieb ändern. Aus diesem Grund wurde das Haus von 1995 bis 1997 durch den Anbau der Werkstattbühne samt Seefoyer, Seestudio etc. erweitert (Baustufe I). Des Weiteren wurde das Hauptgebäude von 2005 bis 2006 saniert und umgebaut (Baustufe II).

Durch die hohe Auslastung und intensive Nutzung steht jetzt in diversen Bereichen ein weiterer Sanierungsbedarf an. Er betrifft zum einen die Gebäudehülle und die technische Infrastruktur der Werkstattbühne. Sie soll zur Linderung der Platznot auch einen Zubau in Form eines Mehrzweckgebäudes erhalten. Zum anderen muss die mehr als 40 Jahre alte Bühnentechnik samt Trafo-Station im Haupthaus erneuert werden. Ebenfalls noch aus der Zeit der Festspielhaus-Errichtung stammt die aus Betonfertigteil­elementen gebaute Außentribüne, die dringend zu sanieren ist. Und schließlich steht die Erneuerung der Räume im Bereich der Seebühne an. Auch sie befinden sich noch im Bauzustand des Jahres 1978, wobei 2006 eine Sanierung angedacht, letztlich aber aufgeschoben wurde. 

Finanziert werden die erwähnten Baumaßnahmen von den Subventionsgebern Bund (40%), Land (35%) und Stadt (25%). Im aktuellen Bregenzer Budget sind fürs Erste 12 Millionen Euro reserviert. Die Gesamtkosten inklusive Planung etc. liegen bei 60 Millionen Euro. Für die einzelnen Projektschritte und die Einhaltung der Kosten wurde eine eigene Kommission eingerich­tet. Die Realisierung selbst soll im Herbst 2021 starten. Eine Fertigstellung der Baustufe III ist für das Jahr 2024 vorgesehen.

Weiterer Ausbau der Pipeline
Schon im Februar vor einem Jahr fanden an der Pipeline mehrere Wochen lang Probebohrungen statt. Dabei wurde an vier Stellen in jeweils 20 Metern Tiefe der Untergrund analysiert. Diese Untersuchungen gehören zu einer Reihe wichtiger Vorarbeiten für weitere Neugestal­tungs­maßnahmen entlang des Ufers.

Zur Erinnerung: In den Jahren 2011 und 2014 hat die Stadt den rund 500 Meter langen Abschnitt von der Marina bis zum Schanzgraben in zwei Abschnitten neugestaltet. Jetzt sollen diese Arbeiten in einer dritten Etappe auf einer 515 Meter langen Strecke Richtung Lochau fortgesetzt werden. Gemeint ist der Bereich vom Nostalgiebad „Mili“ bis etwa auf Höhe des Türkischen Konsulats.

Die Baumaßnahmen beinhalten die Errichtung eines Flachufers sowie im steil abfallenden Seeuferbereich eine ins Wasser gesetzte neue Ufermauer. Wie schon in den beiden ersten Abschnitten ist eine durch Grünstreifen getrennte Wegführung für Fußgänger/-innen und Radfahrende geplant. Der Fahrradweg wird 5 Meter breit, für Fußgänger/-innen und Grünstreifen stehen jeweils 3 Meter zur Verfügung. Seeseitig des Fußweges ist eine entsprechende Möblierung mit Sitzbänken vorgesehen. Beim Bahnübergang auf der Höhe des „Melanie“ wird ein weiterer Badesteg auf den See hinaus gebaut. Auch eine WC-Anlage soll dort errichtet werden.

Für das Projekt wurden Gesamtbaukosten von 6,3 Millionen Euro veranschlagt, die zu einem Großteil durch Förderungen seitens des Bundes und des Landes abgedeckt sind. Baubeginn wird voraussichtlich im Herbst 2021 sein.

Neubau des Hallenbades samt Sauna
Das Bregenzer Seehallenbad wurde 1982 eröffnet, wobei im Schnitt 100.000 Besucher/-innen pro Jahr gezählt werden – mehr als die Hälfte davon aus dem näheren Umland. Aufgrund der langen Laufzeit und Nutzung und des daraus resultie­renden dringenden Sanierungsbedarfs wurde das Büro Kannewischer, Zug (CH), im Jahr 2018 mit einer Bestandsanaly­se und Machbarkeitsstudie beauftragt.

Das Resümee legte offen, dass das Hallenbad und die Sauna nicht nur generalsaniert werden müssten, sondern zur Erfüllung der Kundenwünsche auch zusätzliche Angebote und somit eine Attraktivierung des Standortes brauchen. Des Weiteren ergab die Studie, dass ein Neubau im Vergleich zur Sanierung deutliche Vorteile bringt. So kann nämlich nicht nur der Betrieb während der Bauzeit un­einge­schränkt aufrechterhalten werden. Ein Neubau ist eindeutig auch dauerhafter als ein sanierter Altbestand.

2019 folgte schließlich ein EU-weiter Architekturwett­bewerb. 59 Büros bewar­ben sich um eine Teilnahme. Von den letztlich 26 ausgearbei­teten Entwürfen entschied sich die Jury am 4./5. Mai 2020 einstimmig für jenen der ARGE Riegger, Metzler, Schelling aus Dorn­birn.

Das Siegerprojekt ist zurückhaltend und passt gut zum vorgesehenen Standort am Seeufer. Es besticht außen durch ein gefaltetes Schrägdach mit einer Höhenentwicklung, die viel Lichteinfall am Morgen und Mittag sowie den Blick auf den See zulässt. In der Badehalle gibt es zwei 25-Meter-Becken, einen Eltern-Kind-Bereich, ein Becken für Nichtschwimmer/-innen und für Therapie­zwecke, eine Rutschbahn und ein Außenschwimmbecken. Vom Saunagarten im Erdgeschoss geht es direkt zum Seeufer. Die Saunalandschaft – ebenfalls mit Seesicht – befindet sich im ersten Obergeschoss.

Im Dezember 2020 wurden erste Baugrund-Erkundungen durchgeführt. Dazu gehörten mehrere Rotations-Kernbohrungen sowie Rammsondierungen im Bereich der vorgesehenen Baufläche im Strandbad. Gleichzeitig wurde intensiv am Vorprojekt inklusive Kostenschätzung gearbeitet. Im Budget der Stadt sind für das laufende Kalenderjahr 3,5 Millionen Euro für diese Vorarbeiten reserviert.

VS Rieden wird Familien- und Bildungshaus
Im Einzugsbereich der ehemaligen Volksschule Rieden in Bregenz leben rund 20.000 Menschen unterschiedlichster Generationen, insbesondere viele Familien mit Kindern. Deshalb hat der Stadtrat Anfang Dezember 2020 auf der Grundlage entsprechender Bedarfserhebungen ein wichtiges Projekt zur Nachnutzung auf die Schiene gesetzt. Das leerstehende Gebäude soll in ein Familien- und Bildungshaus umgestaltet werden.

In erster Linie ist die Einrichtung von vier Kindergartengruppen geplant. Dazu gehören drei neue und eine bestehende aus dem Kindergarten im Sozialzentrum Mariahilf, wodurch dort zusätzlicher Platz für eine Kleinkindbetreuung entsteht. Das umfassende Gesamtkonzept sieht darüber hinaus vor, im alten Gebäude auch Räume für das Eltern-Kind-Zentrum und die Musikschule bereitzustellen. Grundsätzlicher Plan der Stadt ist es, in der früheren VS Rieden vor allem für Eltern ein professionell betreutes und lebendiges Zentrum mit einem qualitativ hochwertigen Angebot in den Bereichen Erziehung, Kinderschutz, Bildung und Soziales ins Leben zu rufen.

Das Haus selbst hat eine lange Geschichte. Es wurde in den Jahren 1906/07 nach Plänen der beiden Bregenzer Baumeister Natter und Braun erbaut und seither bereits mehrfach modernisiert. Als Schulgebäude stillgelegt wurde es 2020, als sämtliche Klassen in die neue Schule Rieden übersiedelten.

Stadt baut neuen ARA-Notüberlauf
Fast 4 Millionen m3 beträgt die durchschnittliche Tagesmenge Wasser, die von der Bregenzerach in den Bodensee fließt. Bei Hochwasser ist es mehr als das 25-Fache. Deshalb werden auf Basis eines Gewässerentwicklungskonzeptes seit Herbst 2020 am Unterlauf zwischen Kennel­bach und der Seemündung umfassende Maßnahmen zum Schutz der Anrainergemeinden und des Biotops durchgeführt. Dabei geht es um eine neue Ufergestaltung, die die Dammstabilität erhöht, aber auch um mehr Attraktivität für Besucher/-innen der Erholungszone.

Im Zuge dessen muss auch der Notüberlauf der Abwasserreinigungsanlage (ARA) Bregenz verlegt werden. Dafür wird auf dem ARA-Gelände im Bereich der Kompostieranlage ein Hochwasserpumpwerk gebaut. Von dort aus wird eine entsprechend dimensionierte neue Entlas­tungs­leitung zunächst in Richtung Osten und in weiterer Folge entlang der Grundstücksgrenze der Anlage direkt in den See geführt. Mit der Verlegung des Notüberlaufs – es handelt sich um ein Rohr mit 1,8 Metern Innendurchmesser – sichert die Stadt das örtliche Kanalsystem für den Ernstfall von Hochwasserereignissen.

Die neue Entlastungsleitung ist alleine bis zum Seeufer 650 m lang und führt von dort noch einmal 250 Meter in den See hinaus, wo sie in 16 Metern Tiefe endet. Narben im Gelände, die aufgrund von Rodungen und Grabungsarbeiten nicht zu verhindern sind, werden durch Wiederaufforstungen renaturiert. Der alte Ablaufkanal – er mündete bisher auf Höhe der Straße Neu Amerika in die Bregenzerach – wird zurückgebaut.

Alles in allem müssen für das Projekt über 7 Millionen Euro investiert werden, 3 Millionen Euro davon durch die Stadt als ARA-Betreiberin. Den Rest steuern der Bund (85%) und die Mitgliedsgemeinden des Wasserverbandes (15%) bei.

Quartiersentwicklung Leutbühel
Nach einem längeren Partizipationsprozess wurde im September 2018 mit der Quartiersentwicklung Leutbühel begonnen. Die zwischenzeitlich fertiggestellte Etappe umfasste im Tiefbau die Erneuerung der technischen Infrastruktur wie z. B. Strom-, Gas-, Wasser- und Telekom­leitungen, oberirdisch und damit für die Allgemeinheit besser sichtbar vor allem den gestalte­rischen und verkehrsorganisatorischen Umbau der Kirchstraße und der Römer­straße zu einer „Begegnungszone“.

2021 will die Stadt jetzt weitere Schritte zur Quartiersent­wicklung setzen, die zum einen den Leutbühel selbst und zum anderen die Maurachgasse betreffen. Die Detailplanungen dafür sind grundsätzlich abgeschlossen. Im April soll die Projektfortsetzung öffentlich ausgeschrieben werden. Mit einer Beschlussfassung in den zuständigen politischen Gremien wird im Juni gerechnet. Baubeginn könnte dann Anfang September, Fertigstellung Anfang Mai 2022 sein. Während der Advent- und Weihnachtszeit wird eine Pause eingelegt.

Im aktuellen Budget sind für das Projekt 800.000 Euro reserviert. Da die Gesamtbaukosten 2,2 Millionen Euro betragen, müssen dann 2022 von der Stadt noch einmal 1,4 Millionen Euro auf­gebracht werden.

Neugestaltung der Hypo-Unterführung
Dass Bregenz dringend einen modernen ÖPNV-Knotenpunkt braucht, steht außer Zweifel. Das geht z. B. auch aus einer Untersuchung aus dem Vorjahr hervor, die für den Standort ab 2025 aufgrund absehbarer Entwicklungen im Tagesdurchschnitt zwischen 8.000 und 20.000 Fahrgäste prognostiziert.

Unabhängig von der aktuellen Nachdenkpause über das im Vorjahr bereits präsentierte Projekt „Mobilitätsdrehscheibe Bahnhof Bregenz“ will die Stadt 2021 die komplette Neugestaltung der Fußgängerunterführung bei der Hypobank angehen. Mit diesem Schritt wird nicht zuletzt auch ein attraktiver Ausweichbahnhof geschaffen.

Die u. a. durch Lifte barrierefrei benutzbare neue Hypo-Passage soll zu drei überdachten Bahnsteigen führen, durch die fünf Gleise für Regional- und Fernzüge erschlossen werden. Im Budget der Stadt sind für die geplanten Maßnahmen anteilig 600.000 Euro reserviert.

Familienbonus für die Kinderbetreuung
Ab September 2021 sollen Bregenzer Eltern für jedes Kind bis zu einem Alter von sechs Jahren Bregenz-Gutscheine im Wert von 240 Euro pro Jahr erhalten. Dieser „Familienbonus“, der als finanzielle Entlastung angesichts der teils doch recht hohen Betreuungskosten gedacht ist, kommt unabhängig davon zur Auszahlung, ob sich die betreffenden Kinder in einer privaten oder in einer öffentlichen Einrichtung befinden.

Nach internen Erhebungen hat die Stadt im aktuellen Arbeitsprogramm 240.000 Euro für 1.000 Kinder budgetiert. Die Gutscheinhöhe orientiert sich am Fakt, dass Eltern armutsgefährdeter Kinder für deren Betreuung 20 Euro pro Monat aufbringen müssen. Damit werden den sozial schwächsten Familien die monatlichen Kosten für die Kinderbetreuung zur Gänze refundiert.

Der Familienbonus hat aber darüber hinaus auch noch einen weiteren positiven Effekt. Er kommt in der aktuellen, COVID-19-bedingt schwierigen Lage Bregenzer Wirtschaftstreibenden zugute, indem Handel, Gastronomie und Dienstleistungsbetriebe mit Sitz in der Landeshauptstadt in der genannten Höhe zusätzlich gefördert werden.'

Ausblick auf weitere Projekte
In seiner Amtszeit möchte Bürgermeister Michael Ritsch möglichst viele Projekte umsetzen, um Bregenz als Lebensmittelpunkt der Menschen zu erneuern und zu reformieren.

Bregenz Mitte
In Wahlprogramm „Bregenz von A bis Z“ hat Michael Ritsch mit seinem Team 26 Punkte ausgearbeitet, mit denen er Bregenz noch lebenswerter gestalten möchte. Beim größten und wahrscheinlich wahlentscheidenden Projekt handelt es sich um die Vision „Bregenz Mitte“.

Michael Ritsch führte dazu mit allen Eigentümerinnen und Eigentümern sowie Protagonistinnen und Protagonisten Einzelgespräche. In wenigen Wochen wird es Bürgermeister Ritsch gelungen sein, alle wesentlichen Stakeholder an einen Tisch zu bekommen. Ziel dieses Treffens wird sein, ein Umdenken einzuleiten. Michael Ritsch ist davon überzeugt, dass das Projekt „Bregenz Mitte“ nur dann für alle Beteiligten und vor allem für die Allgemeinheit von Gewinn ist, wenn dieses Thema mit einem umfassenden Plan für den Bau und einer Verlegung der Straße unter die Erde behandelt wird, und – wenn die Eigentümer den Willen und die Möglichkeit haben – das Projekt als großes Ganzes zu gestalten.

Eislaufplatz in Bregenz
Ebenfalls im Wahlprogramm von Michael Ritsch enthalten ist die Errichtung eines neuen Eislaufplatzes in der Landeshauptstadt. Hier wird versucht, mögliche Synergien mit den Bregenzer Sportvereinen zu finden, z. B. mit dem Eisstockschützenklub Bregenz. Der Bürgermeister ist der Überzeugung, dass die Vorarlberger Landeshauptstadt einen Eislaufplatz als leistbares Freizeitangebot für alle anbieten muss.

Parkgebühren in Vorkloster, Rieden und Schendlingen abschaffen
Als großen Fehler empfand Michael Ritsch die Erhebung von Parkgebühren in Siedlungsgebieten in den Stadtteilen Vorkloster, Rieden und Schendlingen. Michael Ritsch ist der Überzeugung, dass es ungerecht ist, wenn in Wohngebieten Parkgebühren erhoben werden. Davon möchte der Bürgermeister die Menschen in den Siedlungsgebieten befreien.

Achsiedlung aufwerten
Größer als 66 Vorarlberger Gemeinden und das größte Siedlungsgebiet in Bregenz – das ist die Achsiedlung. Errichtet unter dem ehemaligen Bürgermeister Fritz Mayer, wurde sie in den letzten Jahren von der Politik zunehmend vernachlässigt. darauf möchte Michael Ritsch ein besonderes Augenmerk legen. Die Achsiedlung soll als Wohn- und Lebensraum stark aufgewertet und die Lebensqualität gesteigert werden.

Das umfassende Programm von Michael Ritsch finden Sie unter www.michaelritsch.at/bregenz-von-a-bis-z.

Medien

Downloads

zurück zur Übersicht