Das Bild zeigt das Sujet des monatlich erscheinenden Klimakompass: Ein blauer Hintergrund, auf dem in Dunkelblau "Klimakompass" und in der nächsten Zeile in Weiß "für Bregenz" steht.
© Stadt Bregenz

Klimakompass: Wetter oder Klima?

Wie unterscheiden sich kurzfristige Wetterlagen von langfristigen Klimaveränderungen? Hier erfahren Sie mehr über die wachsende Zahl von Hitzetagen in unserer Stadt und was das für die Zukunft bedeutet.

In den letzten Jahrzehnten konnten wir in unserer Stadt eine deutliche Zunahme von Sommertagen (min. 25°C), Hitzetagen (min. 30°C) und Tropennächten (min. 20°C) beobachten. Die Klimamodellierung der ZAMG zeigt für Bregenz einen klaren Trend: Zwischen 1960 und 2020, insbesondere aber seit 2000, hat sich die Anzahl dieser warmen und heißen Tage stetig erhöht. So gab es in der Bregenzer Innenstadt in der Periode 1961 bis 1990 etwa 8 bis 12 Hitzetage, in der Periode 1991 bis 2020 wurden bereits mehr als 18 Hitzetage gemessen. Dies ist ein unmissverständliches Zeichen für den Einfluss des Klimawandels auf unsere Region. Laut den Expert:innen des EU Klimadienstes Copernicus steigt die Wahrscheinlichkeit, dass 2024 weltweit das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen wird. Von Jänner bis September 2024 wurden bereits neue Höchstwerte erreicht.

Rückblick auf 2024
Für viele Bürger:innen mag diese Einschätzung nicht mit den persönlichen Erfahrungen des heurigen Wetters in Bregenz übereinstimmen. 2024 wurde wahrscheinlich als ungewöhnlich regnerisch und nicht besonders warm wahrgenommen. Die Messdaten bestätigen tatsächlich die überdurchschnittlichen Niederschlagsmengen. Allerdings zeigen die Temperaturmessungen, dass die Temperaturen dennoch im Trend der letzten Jahre lagen – und damit über dem langjährigen Mittel, auch wenn sich das subjektiv anders angefühlt haben mag. Während es regional Abweichungen geben kann, bleibt der globale Klimatrend unverändert: Es wird wärmer. Diese Unterschiede lassen sich gut durch die Definitionen von „Wetter“, „Witterung“ und „Klima“ erklären, die wir in der Factbox genauer erläutern.

Was bedeutet das für unsere Stadt?
Die Messdaten zeigen ganz klar auf, dass heiße Tage und Nächte häufiger werden. Das bedeutet, dass wir uns auf immer heißere Sommer einstellen müssen. Dies erfordert proaktives Handeln in der Stadtplanung und bei der Gestaltung öffentlicher Projekte. Dazu gehört z. B. die Begrünung von Städten zur Kühlung sowie die Verbesserung und die Förderung von nachhaltigen Bauprojekten, die den künftigen Klimabedingungen standhalten. Dank moderner Technologien können wir diese Trends genau verfolgen sowie Hotspots identifizieren. Es liegt an uns, auf diese Entwicklungen zu reagieren und unsere Stadt fit für die Zukunft zu machen. Der Klimawandel mag nicht jeden Tag sichtbar sein, doch die langfristigen Folgen sind schon heute spürbar – und wir sollten vorbereitet sein.

Factbox

  • Wetter beschreibt die kurzfristigen atmosphärischen Bedingungen, also das, was wir täglich erleben – zum Beispiel einen regnerischen oder sonnigen Tag.
  • Witterung bezieht sich auf das typische Wetter über einen Zeitraum von Tagen oder Wochen. Ein verregneter Sommermonat kann Teil der Witterung sein.
  • Klima hingegen beschreibt die langfristigen Durchschnittswerte von Temperatur, Niederschlag und anderen meteorologischen Größen über Jahrzehnte.

Weiterführende Informationen

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