© Michaela Fink

Ein kleines Paradies mitten in der Stadt

Die Bregenzer Stadtgärtnerei ist bei den Mädchen und Buben aus den umliegenden Kindergärten und Schulen ein sehr beliebter Ort. Freundliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erklären den Kleinen, wo das Gemüse herkommt, wie Nützlinge eingesetzt werden, was Fruchtfolge und Mischkulturen sind und manches mehr. Begeistert sehen die jungen Gäste, was da alles in der Erde wächst, und es macht den Kindern Spaß, selbst eine Karotte oder ein Radieschen aus dem Boden zu ziehen. 

In eine ähnliche Kerbe schlägt auch das mittlerweile zwei Jahre alte Projekt eines Permakulturgartens, den die Stadtgärtnerei auf ihrem Gelände an der Josef-Huter-Straße angelegt hat.

Permakultur ist ein fortschrittliches und zukunftsweisendes Konzept, das sich als Gegenentwurf zum vorherrschenden industriellen Agrarsystem mit seinen Monokulturen, dem Einsatz von Pestiziden, chemischen Düngemitteln etc. versteht. Ziel ist es, an der Josef-Huter-Straße nach und nach ein Ökosystem aufzubauen, das sich mit den vorhandenen Ressourcen und nur noch minimalen Eingriffen durch die Stadtgärtnerinnen und -gärtner selbst reguliert.

Bis dahin muss aber noch viel Arbeit investiert werden. Um einen Ertrag zu erhalten, wird gejätet und auch Bio-Dünger verwendet, weil der Boden durch sein „Vorleben“ noch nicht ideal eingespielt ist. Organisches Material, Kompost und Mikroorganismen sollen den Humus-Anteil im Boden natürlich erhöhen. Ausgerupftes Unkraut wird dem Boden wieder als Biomasse zurückgegeben. So entsteht kein „Abfall“, sondern der Boden wird bereichert. Außerdem wird großer Wert auf Fruchtfolge und Mischkulturen gelegt. Auch Insekten und wilde Kleintiere sind willkommen und finden in verschiedenen Insektenhotels Unterkunft.

Seit einem halben Jahr hausen im Bregenzer Permakulturgarten übrigens auch städtische Hühner und Enten. Sie haben dort nicht nur ein kleines Paradies gefunden, die Tiere sind auch für die kleinen Besucherinnen und Besucher stets ein besonderes Highlight.

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