Jodok Fink geht auf Sommerfrische

Am 7. Juli 2020 wurde das überdimensionale Jodok-Fink-Denkmal in Bregenz umgesiedelt und steht nun für längere Zeit vor dem Palais Thurn & Taxis. Der aus dem Bregenzerwald stammende Jodok Fink (1853 – 1929) war Bauer, von 1919 bis 1920 Vizekanzler und maßgeblich an der Bildung eines selbstständigen Vorarlberg beteiligt.

Im März 1954 erhielt der Bregenzer Bildhauer Emil Gehrer (1913 – 1992) den Auftrag, ein Denk­­mal für den Verstorbenen zu entwickeln. Der Künstler entwarf zwei Vorschläge, wobei sich sein moderner Entwurf durchsetzte. Im September 1958 wurde die Plastik in Bronze gegossen und am 1. Juli 1959, Jodok Finks 30. Todestag, feierlich enthüllt. Es ist das einzige große Denk­mal, das das Land Vorarlberg bisher einem Menschen errichten ließ.

Die Bronzeskulptur vereint Jodok Finks Selbstbewusstsein, seine demokratische Grundhaltung und Zielstrebigkeit. Die Darstellung, die Fink mit den Händen in den Hosentaschen zeigt, war zum Zeitpunkt der Aufstellung sehr umstritten. „Ein Bregenzerwälder“ schrieb am 18. Juli 1959 in einem Leserbrief in den Vorarlberger Nachrichten: „Um es gleich offen herauszusagen, es war keine angenehme Überraschung, als bei der feierlichen Enthüllung nach den ehrenden Worten des Landeshauptmannes die Hülle vom neuen Jodok-Fink-Denkmal genommen wurde. […] Soll es der arbeitende Bauer sein, der Fink zeit seines Lebens war, der mit den Händen in den Hosentaschen dargestellt wird, oder soll es gar der Staatsmann, dem der eigentliche Zweck des Denkmals gilt, sein, der sich in dieser unmanierlichen Stellung präsentiert?“ Der Volksmund taufte das Denkmal scherzhaft „Hosasacker“.

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Sommerakademie im Park Thurn & Taxis am Donnerstag, 23. Juli 2020, um 18 Uhr: „Jodok Fink. 100 Jahre Sozialpolitik“ mit Meinrad Pichler

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