Diese Abbildung zeigt die neue Schule Schendlingen von innen.
Schule Schendlingen © Adolf Bereuter

Schule Schendlingen mit Bauherrenpreis ausgezeichnet

Am 8. November hat die Schule Schendlingen von der Zentralvereinigung der Architekten Österreichs in Klagenfurt den Bauherrenpreis 2019 erhalten. Die 2017 eröffnete Bregenzer Schule wurde mit fünf weiteren aus 132 Projekten ausgewählt und konnte somit die bei Bauherren und Planern in Österreich begehrteste Trophäe einheimsen.

Hinter der ausgezeichneten Architektur steht ein mehrjähriger Prozess. So startete die Stadt 2012 das Projekt "Bildung in Bregenz" und entwickelte daraus 2013 ein neues, zukunftsorien­tiertes Schulkonzept. Wichtigster pädagogischer Aspekt dabei: die bauliche und organisatori­sche Zusammenlegung von Volks- und Mittelschulen zu einem gemeinsamen Schulstandort der 6- bis 14-Jährigen mit verschränktem Unterricht und Ganztagsbetreuung. Ziel: mehr Chancengerechtigkeit für alle Kinder. Schließlich reifte die Entscheidung, diese ambitionierte Campus-Lösung in Schendlingen umzusetzen.

Vor dem Hintergrund der Prognosen, wie ein moderner Unterricht nicht nur jetzt, sondern vielleicht in 20 bis 30 Jahren aussieht, entstand mit Beteiligung aller für die Bildung in Bregenz Verantwortlichen ein komplexes Nutzungs- und Raumprogramm, das sich durch ein Höchstmaß an Flexibilität auszeichnet. Fixe Parameter waren die Mehrfachnutzung vieler Räume, die Anordnung der Klassen in Clustern mit Lehrerarbeitsplätzen und eigenen Außenbereichen, ein gemeinsamer Lehrerstützpunkt, ein eigener Bereich für die Musikschule, Raum für informelle Begegnung und Rückzug, Zonen für vertiefendes individuelles Lernen und gemeinsame Projekte, aber auch für Feste – in dieser Form bisher einzigartig im Vorarlberger Schulbau.

Das von allen getragene Konzept soll nach der Grundhaltung „Kein Kind geht verloren“ einer frühen Differenzierung innerhalb der Neuen Mittelschule und damit einer Segregation in Bregenz entgegenwirken. Es will aber auch den ureigensten Bedürfnissen der Kinder, vom Entdeckungs- und Bewegungsdrang bis hin zur Gemeinschaft und zur Beheimatung in einem familiären Umfeld, gerecht werden.

Die ARGE Riegger, Bär und Querformat, die aus dem 2014 europaweit ausgeschriebenen baukünstlerischen Wettbewerb als Siegerin hervorging, befasste sich intensiv mit dem vorliegenden pädagogischen Konzept und setzt es perfekt um. Den Planern gelang es, ein Gebäude zu schaffen, das sich öffnet, wo auch immer man sich befindet, das interessante Durchblicke bietet und Menschen in den unterschiedlichen Bereichen des Lehrens und Lernens miteinander verbindet. Wenn bei Bauten im Bildungsbereich immer wieder vom "Raum als zusätzlichem Pädagogen" gesprochen wird, bei der neuen Schule Schendlingen ist dies jedenfalls vortrefflich gelungen.

"Hinter dem Neubau der Schule Schendlingen steht ein innovatives pädagogisches Konzept, das zusammen mit allen Pflichtschuldirektorinnen und -direktoren und dem gesamten Lehrkörper der Schulen entwickelt wurde. Es wurde mit großem Feingefühl für die Architektur umgesetzt. Entstanden ist ein Paradebeispiel dafür, wie eine moderne Schule aufgebaut ist und funktioniert", freut sich Bürgermeister Markus Linhart über die Auszeichnung.

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