Leihgaben für Museum
Vom 30. Oktober dieses Jahres bis zum 16. Februar 2025 findet im Leopoldmuseum in Wien die Ausstellung „Rudolf Wacker – Magie und Abgründe der Wirklichkeit“ statt. Für diesen Zeitraum überlässt die Stadt dem Museum mehrere Werke und Gegenstände des bedeutendsten Bregenzer Malers. Das teilte Bürgermeister Michael Ritsch nach der Stadtratssitzung am 24. September mit.
Bei den Leihgaben handelt es sich um drei Gemälde, darunter eines seiner Selbstbildnisse aus dem Jahr 1927 oder das 1929 auf Holz gemalte „Stillleben mit Kaktus und Hl. Sebastian“, des Weiteren um acht Bleistift-, Kohle- und Rötel-Zeichnungen sowie um vier Tagebücher, die den Bogen von 1913 bis kurz vor dem Tod des Künstlers spannen. Die Objekte besitzen in Summe einen Versicherungswert von gut 800.000 Euro.
Rudolf Wacker wurde am 25. April 1893 in Bregenz geboren. Er studierte von 1911 bis 1914 in Wien und Weimar bei Albin Egger-Lienz und Walther Klemm. Danach wurde er zum Militär eingezogen und geriet in Kriegsgefangenschaft in Sibirien, aus der er 1920 zurückkehrte. Die vielen Werke, die er von 1921 bis 1939 schuf und ausstellte, untermauern sein Talent und seinen Ruf als Meister der „Neuen Sachlichkeit“. Nach einer Hausdurchsuchung und einem Verhör durch die Gestapo im Mai 1938 erlitt er einen ersten Anfall von Angina pectoris. Er starb am 19. April 1939 in Bregenz.
„Rudolf Wacker ist der bekannteste Maler, den Bregenz hervorgebracht hat. Er wurde zwar zeitweise missverstanden, und seine Werke galten bisweilen als verpönt, seine Bilder und Zeichnungen zeugen aber von großem Können. Ich bin froh, dass ein derart renommiertes Haus wie das Leopoldmuseum dem Künstler eine Ausstellung widmet. Dazu leisten wir gerne einen Beitrag“, meinte Bürgermeister Michael Ritsch.
Das sieht auch Kulturstadtrat Michael Rauth so: „Als Stadt sind wir stolz darauf, einige bedeutende Bilder des Bregenzer Künstlers Rudolf Wacker in unserem Besitz zu haben. Gerne verleihen wir diese auf Anfrage für Ausstellungen mit seinen Werken, besonders wenn es eine so angesehene Einrichtung wie das Leopoldmuseum ist.“